Nordirland – Ballycastle

Am 6.8 haben wir auf der Insel „Islay“ ein Auto gemietet. In Bowmore, der größte Ort auf der Insel, wurde erst der Friseur aufgesucht, dann ein Bummel durch die Straßen unternommen. Die Whiskey Destillerie haben wir aber nur von außen bewundert. Der Whiskey, der hier auf der Insel hergestellt wird, schmeckt sehr torfig (peaty). Nicht unser Geschmack. Die Single Roads mit den Ausweichbuchten sind kein Problem. Alle Autofahrer sind sehr kooperativ. Es gibt auch noch sehr viele Schafe auf der Insel, die frei herumlaufen und manchmal auch die Straße benutzen. Am 8.8. gegen 14.00 Uhr machten wir uns auf den Weg nach Ballycastle/Nordirland. Die Tide und der Wind waren günstig. Nach dem geschützten Reviersegeln mussten wir uns wieder an die schöne Atlantikdünung gewöhnen aber es war ein schöner Törn mit gutem Wind. Die Warnungen und Hinweise im Segelführer sind schon wichtig und stimmen sehr genau. Ballycastle ist ein schöner Ort. Gestern Abend besuchten wir mit unseren Nachbarn aus Holland einen Pub mit irischer Live-Musik. Der Älteste der Gruppe war 92 Jahre. Heute gegen Mittag nahmen wir den Bus zu mehreren interessanten Sehenswürdigkeiten. Der erste Halt war an der Küste, um die Rope Bridge zu bewundern, der Zweite an dem Giant`s Causeway. Es ist die beliebteste Sehenswürdigkeit in Nordirland, was auch an den Menschenmassen zu erkennen war. Durch einen Vulkanausbruch vor Millionen von Jahren haben sich die sechseckigen Basaltsteinformationen gebildet. Müde nach dem vielen ungewohnten Laufen nahmen wir den nächsten Bus zurück zum Hafen. Von der Küstenstraße konnte man wunderbar die Eddies sehen. Das sind starke Verwirbelungen im Wasser. (to eddy = wirbeln, strudeln). Da möchte man nicht unbedingt durchfahren.

Innere Hebriden – Isle of Islay

2.8.: Wir sind zurück in der Oban Transit Marina. Es regnet sehr stark und die Wolken hängen über dem Wasser und die Sicht ist gleich null. Ich gehe am Abend noch schnell zu LIDL einkaufen, denn morgen wollen wir früh los. 3.8.: Als wir ablegen, hat es aufgehört zu regnen, aber der Wind kommt genau von vorne. Wir motoren durch den „Sound of Kererra“ an Heather Island vorbei und dann in den „Firth of Lorn“. Wir gehen mit der Tide und das Wetter wird besser. Um 17.30 Uhr nach 35 sm ankern wir im Loch Tarbert hinter den Felsen. Es wird eine ruhige Nacht, denn der Wind kommt weiterhin aus SW, sodass wir dort geschützt liegen und er hat in der Nacht, wie meistens, nachgelassen. Es ist eine schöne Bucht und wir genießen den Abend. 4.8.: Wir müssen gegen 10.30 Uhr den Anker heben und losfahren, damit wir mit der Tide durch den „Sound of Islay“ können. Der Tidenstrom setzt hier bis zu 6 Knoten. Unsere Berechnung war richtig und so haben wir die 11 sm in 1 Stunde und 15 Minuten hinter uns gebracht. Nach dem „Sound of Isle“ geht es weiter in den „Sound of Jura“. Endlich können wir bis „Port Ellen“ segeln. Hier gibt es einen sehr gute Steganlage und einen schönen Ort. Da das Wetter sonnig und auch nicht so kalt ist, beschließen wir, einen Spaziergang zu unternehmen. Wir kommen an einer Sportanlage mit angeschlossenem Café vorbei, die für jeden zugänglich ist. Nachdem wir uns mit Kuchen und Tee gestärkt haben, spielen wir eine Runde „Putting“, indem der Skipper die Navigatorin haushoch geschlagen hat. „Port Ellen“ befindet sich auf der Insel „Islay“ und diese ist das Herz aller Whiskey Destillerien. Es gibt hier 8 davon und 3 haben wir heute am 8.6. schon mit dem Fahrrad besucht.

Isle of Mull – Tobermory;

Am 30.7. segelten wir mit Wind zwischen 12-22 Knoten im „Sound of Mull“ nach „Tobermory“. Wir hatten Glück, denn auf dem ganzen Weg dorthin schien die Sonne. Thomas und Elgin, die etwas später gestartet waren, bekamen ganz ordentliche Schauer ab. In Tobermory wurden direkt Termine gemacht. Destillerie besichtigen. Auto mieten für den nächsten Tag und einen Tisch im „Cafe Fish“ reservieren. Die Crew der SY Ilot war sehr fleissig, wir brauchten uns um nichts zu kümmern. Danke dafür! Die Führung in der Whiskeybrennerei war sehr interessant. Leider sprach der junge Mann sehr schnell und mit schottischem Akzent, sodass wir ihn nicht immer verstehen konnten. 2 Whiskeysorten durften wir probieren. Der 10 Jahre alte Tobermory war mild, doch der Ledaig schmeckte extrem rauchig. Nichts für uns. Die Tour über die Insel hatte uns sehr gut gefallen. Die abwechslungsreiche Landschaft ist immer wieder beeindruckend. Abends im “Cafe Fish” konnten wir hervorragenden Fisch genießen. Anschließend ließen wir den Abend mit 1,2,3 kalten Tennant ausklingen.

Inner Hebriden – Kerrera

Wir liegen immer noch in der Oban Marina auf Kererra, da die Wettervorhersage sehr ungünstig war. Pünktlich um 23.00 Uhr begann es mit 38 kn zu blasen. Die Spitzenböen lagen bei 42 kn. Sowas braucht man gar nicht. Logischerweise konnten wir bei dem Geruckel und Gezuckel bedingt durch die Wellen in der Box kaum schlafen. Gott sei Dank wehte der Wind uns genau auf die Nase, sonst hätten wir eine ganz schöne Schräglage gehabt. Gegen Morgen wurde es ruhiger. Gegen 14.30 Uhr nach einer Erholungsphase unternahmen wir einen Spaziergang auf Kerrera an Schafen und Highlandrindern vorbei mit Blick aufs Wasser. Im Bistro der Oban Marina gönnten wir uns anschließend ein sehr schmackhaftes Abendessen in Begleitung von Thomas & Elgin, die mit einer Dehler 31 hier unterwegs sind.

Oban – Highlands

Am 23.7.2018 war das Wetter am Morgen wieder besser und gegen Mittag perfekt. Unterwegs hatten wir Besuch von zwei Delfinen die ca. 10 Minuten mit unserem Bug gespielt haben und vor uns aus dem Wasser gesprungen sind. Die Kinder waren total begeistert. Wir haben uns im „Loch A Choire“ an einer Mooring fest gemacht. Wir waren wieder das einzige Boot. Leider war das Bistro geschlossen. Marie und Emma sind trotzdem auf ihre Kosten gekommen, denn als wir mit dem Dingi angelandet waren, lief dort ein Pony herum zum Streicheln und in ca. 50 m Entfernung grasten 3 Hirsche. Und beeindruckend waren wieder die Berge um uns herum. Am 24.7. starteten wir schon um 7.00 Uhr, um früh in Oban zu sein, da wir ein Auto reserviert hatten, um am nächsten Morgen die Familie nach Glasgow bringen zu können. Als wir das Auto sicher hatten, waren wir noch zum Souvenir kaufen in Oban. Es ist eine quirlige Stadt, in der viele Fähren zu den umliegenden Inseln fahren. Am Abend gab es dann beim Italiener ein Abschiedsessen, spendiert von Kirsten. Am 25.7. um 5.30 Uhr hieß es raus aus den Kojen. Nach restlicher Packerei und Schmieren von Reisebroten u. Kaffee kochen machten wir uns auf die 3 stündige Fahrt nach Glasgow. Wir waren pünktlich am Flughafen. Alles lief reibungslos. Gemütlich ging es zurück durch die Berge zum Boot, mit einer kleinen Pause am Loch Lomond, ein großer See in den Bergen und beliebtes Urlaubsziel für viele Wanderer.

Caledonian Canal

Am 15.7.2018 sind wir mit dem Leihwagen nach Glasgow gefahren und haben dort übernachtet. Leider war das Wetter nicht so gut und wir haben nur einen kleinen Rundgang in Glasgow gemacht. Am 16.7.2018 um 12.00 Uhr wollten wir Kirsten, Marie und Emma in Glasgow am Flughafen abholen. Wir waren auch pünktlich dort, mussten aber feststellen, dass es nicht der richtige Flughafen war. Wir haben sie dann etwas verspätet doch noch gefunden. Nach der ersten Nacht an Bord haben wir für sie bei „Dolphin Spirit“ eine Bootstour gebucht. Es ging mit einem Schlauchboot mit 2 x 250 PS und insgesamt 12 Personen für 2 Stunden bis in den Moray Firth. Sie haben viele Delfine gesehen und waren begeistert. Am Nachmittag ging es in den „Caledonian Canal“. Am 18.7. haben wir im „Loch Ness“ in der „Urquhart Bay“ vor dem „Urquhart Castle“ über Nacht geankert. Am 19.7. haben wir in „Fort Augustus“, nachdem wir die Schleusentreppe mit 5 Schleusen hintereinander bewältigt hatten. Am 20.7. haben wir in „Loch Lochy“ übernachtet. In beiden Nächten war es sehr ruhig und die Kinder konnten mit dem Dingi rudern und waren bei 10° Wassertemperatur baden. Kirsten hat es auch versucht, ist hinein und mit Schnappatmung sofort wieder hinausgesprungen. Beide Nächte waren total ruhig und wir hatten gutes Wetter. Am 21.7. haben wir nach einer Schleusentreppe mit 8 Schleusen hintereinander den Caledonian Canal wieder verlassen. Diese Schleusentreppe ist eine Touristenattraktion. Ich denke, dass wir das Hauptmotiv auf vielen Handys und IPads sind. Vor „Fort William“ liegen wir jetzt an einer Mooring. Leider ist das Wetter schlecht geworden. Es regnet, was noch nicht so schlimm wäre, aber die Wolken hängen über dem Wasser und die Sicht ist gleich null.

Inverness die Hauptstadt der Highlands

Am 9.7.2018 um 11.00 Uhr haben wir den Fischerort Buckie verlassen. Unsere Berechnungen waren richtig, denn wir wollten mit der Strömung in Inverness ankommen. Leider kam der Wind wieder von vorne und nachher war er zu schwach. Der Tanker kam uns Gottseidank nicht entgegen, sondern lag vor Anker vor uns. Am Nachmittag schien die Sonne und so konnten wir entspannt die engen Stellen des „Inverness Firth“ durchfahren. Am „Chanonry Point“ schwammen viele Bottlenosed Dolfins um uns herum und sie waren sehr groß. An Land versammelten sich viele Menschen, um sich dieses Schauspiel nicht entgehen zu lassen. Es ist nicht so einfach, ein gutes Foto zu schießen, denn die Delfine sind schnell und wir zu langsam. Wir liegen jetzt in der Inverness Marina und versuchen, alles, was nicht funktioniert, wieder ans Laufen zu bringen (die Kühlbox). Angelika beschäftigt sich derweil mit Wäsche waschen. Hier in der Marina gibt es ausreichend Waschmaschinen und Trockner (Miele). Im Moment ist das Wetter nicht so gut. Es nieselt oder regnet. Gut, dass die Heizung funktioniert! Da wir nicht alles selber reparieren können, haben wir uns Hilfe geholt. Alle sind sehr nett und freundlich und sie machen ihren Job gut und es funktioniert wieder alles. Am Montag kommen Kirsten, Marie und Emma auf die Manatee, worauf wir uns sehr freuen. Bis dahin werden wird sicher alles in Ordnung sein.

Buckies im „Moray Firth“

Am 7.7.2018 verließen wir nach dem Tanken die Port Edgar Marina und genossen bei der Ausfahrt noch einmal die drei beeindruckenden Brücken. Unser Ziel war, in den „Moray Firth“ zu kommen. Das ist ein großer Fjord im Norden von Schottland, der in den Caledonian Canal endet. Wir landeten in dem kleinen Fischerhafen „Buckie“ an, da dieser Hafen für uns tief genug ist und bei jedem Tidenstand erreicht werden kann. Für die 164 Meilen haben wir 29 Stunden benötigt. Es war für diese Saison unsere letzte lange Überfahrt. Ab hier wollen wir nur noch Tagestörns machen. Am Anfang hatten wir guten Wind, aber wir mussten zum Ende lange motoren. Es ist ein kleiner Fischerhafen und wir sind die einzigen Segler (Gäste). Aber wir lieben es und der Hafenmeister war sehr nett und half uns, am Pilot Boot festzumachen. Er baut Lobsterfallen, um die Zeit zu überbrücken, in der nichts los ist. Nach einem gesunden Schlaf haben wir heute den Fischerort besichtigt. Die Fischerei wird hier nicht mehr so aktiv betrieben und vieles am Hafen ist verfallen und wird nicht mehr genutzt. Auch die Fischerboote sehen räudig aus. Leider fing es am Nachmittag an zu nieseln. So wird an Bord gelesen und sich auf den morgigen Tag vorbereitet. Wir wollen nach Inverness, denn dort beginnt der Caledonian Canal.

Edinburgh

Habe beim letzten Bericht vergessen die Daten mitzuteilen: Wir haben für die 360 Meilen 58 Stunden benötigt. Der Tidenhub hier ist über 4m. Am Sonntag war hier in dem kleinen Ort „Queensferry“ richtig etwas los. Es gab einige Kletteraktionen von der Brücke und unter anderem auch Rettungsdemonstrationen. Es gibt drei richtig große Brücken. Die „Forth Bridge“ eine Eisenbahnbrücke wurde 1890 eröffnet. Es wurden unter anderem 55.000 Tonnen Stahl, gut 18.000 Kubikmeter Granit und über acht Millionen Nieten verbaut und 98 Arbeiter bezahlten mit ihrem Leben. Seit 2015 UNESCO Weltkulturerbe. Die „Force Road Bridge“, sieht der Golden Gate Bridge ähnlich. „Queensferry Crossing“ ersetzt die „Force Road Bridge“ und ist mit 2,5 km die längste Brückenquerung ihrer Art in der Welt. Mit dem 43er Bus ging es nach Edinburgh. Jetzt haben wir genug Landmeilen hinter uns. Wir waren in Edinburgh unterwegs und haben schon lange nicht mehr so viele Touristen auf einem Haufen gesehen. Es ist der helle Wahnsinn, wieviel Menschen hier unterwegs sind. Es gibt viel alte Steine zu sehen und es ist schon sehr interessant. Gestern haben wir die BRITANNIA besichtigt. Das ehemalige Schiff der Queen. War sehr interessant. Man konnte sich gut vorstellen, wie die königliche Familie ihre Zeit hier verbracht hatte, sogar mit Tri-Dom (Triomino) Beeindruckend war auch der Maschinenraum. Er ist auf Hochglanz poliert. Ein Präsident, der als Gast seine Zeit auf der Britannia verbringen durfte, ließ sich diesen zeigen. Sein Kommentar: “Sehr interessant ihr Maschinenmuseum, aber jetzt zeigen sie mir den echten Maschinenraum.“ Zurück in Queensferry stärkten wir uns erstmal mit Blick auf das Englandspiel. Ein Spruch aus dem Twitter Forum: Auf was kann man sich heute noch verlassen, wenn die Engländer sogar ein Elfmeterschießen gewinnen!

Edinburgh – Schottland

Am Mittwoch den 27.6. haben wir in Texel um 8.00 Uhr die Leinen gelöst. Am Abend vorher waren wir noch bei unseren netten Nachbarn Mirja und Guido auf ihrer tollen HR 42 zu einem Abschiedsdrink eingeladen. Ihre beiden Jungs waren da schon in der Koje. Vorher hatten wir Manatee für die Überfahrt vorbereitet. Die gute Wettervorhersage ist eingetroffen. Wir hatten mäßigen NO Wind und viel Sonne, aber der Wind war sehr frisch um nicht zu sagen kalt. In den ersten 22 Stunden war es Segeln vom Feinsten. Wir passierten viele Bohrplattformen, eine sogar im Abstand von 300 -400 m. Kurz danach rief man uns mit Schiffsnamen über VHF an und machte uns darauf aufmerksam, dass 500 m Abstand vorgeschrieben sind. Auch die Nordsee habe Regeln, an die man sich halten sollte! Guter Nebeneffekt für uns: unser AIS Signal wird gut gesehen. Wir haben 159 nm geschafft, aber am Morgen ließ der Wind nach und wir haben den Motor etwas zur Unterstützung mitlaufen lassen. Am zweiten Abend hatten wir um 22.45 einen wunderschönen Sonnenuntergang und um 6.30 zeigte sich die Sonne wieder am Himmel. Die Färbung des Himmels beim Sonnenuntergang sagte nichts Gutes voraus. So wurde es nach dem Sonnenaufgang sehr diesig, aber Gottseidank kam kein Nebel. Die Nordsee war spiegelglatt und viele Papageientaucher begleiteten uns. In der riesigen Bucht „Firth of Forth“ begrüssten uns viele Seehunde. Wir passierten ganz dicht den „Bass Rock“, auf dem rund 80.000 Basstölpel leben. Es ist kein Schnee, den man auf dem Bild sehen kann, sondern es sind alles Basstölpel. Wir haben es noch im Hellen bis zur Marina „Port Edgar“ geschafft, die zwischen 3 imposanten Brücken liegt. Endlich fest in der Box gab es einen Ankommersekt und ein Dauser Süppchen und danach ab in die Koje, um Schlaf nachholen.